KIRCHLICHES WÖRTERBUCH


Ein kleines Wörterbuch, das helfen soll, kirchliche Begriffe, die auf recordare verwendet werden, besser zu verstehen. Ausführlichere Informationen bietet u.a. Wikipedia. 

Das Wörterbuch wird ständig erweitert und ausgebaut.

A

Abba - aramäisch: "Vater", Jesus sprach Gott so an

 

Ablaß - in der kath. Kirche Erlaß von „zeitlichen Sündenstrafen“ durch Erfüllung von Leistungen (z.B. gute Werke, Gebete); Ablaß im Mittelalter, verrufen da finanzielle Leistungen gefordert wurden (Kritik Martin Luthers)

 

Adler - Tiersymbol steht für den Evangelisten Johannes


Agape - bezeichnet u.a. ein gemeinsames Mahl nach einem festlichen Gottesdienst (z.B. Osternacht)


Aggiornamento – (italienisch „Heutig-Werden“) Öffnung der Kirche zur heutigen Zeit; Begriff wurde durch Papst Johannes XXIII geprägt

 

Akelei - Blume, die symbolisch für die Geburt Jesu steht

 

Albe - weißes Untergewand, das von Priestern und Diakonen unter dem Messgewand getragen wird

 

Alpha und Omega - Erster und letzter Buchstabe im griechischen Alphabet - in der Kirche symbolisiert es Gott und im Neuen Testament Christus - Gott ist Erster und Letzter, Anfang und Ende; die Osterkerze wird mit diesen beiden Buchstaben geschmückt

 

Ambo - Lesepult (meist mit dem Symbol des Adlers, das für den Evangelisten Johannes steht, geschmückt) in einer Kirche


Amen - (hebräisch "fest") wurde vom AT ins NT übernommen; Ausdruck steht für Zustimmung der Gemeinde oder des Einzelnen bzgl. Bitte, Gebet, Segen


Anima - lateinische Bezeichnung für Seele

 

Anker - symbolisiert das Zeichen der Hoffnung; während der Christenverfolgung wurde es als geheimes Zeichen für das Kreuz gedeutet

 

Apokalypse - Bezeichnung für das letzte Buch in der Bibel "die Offenbarung des Johannes"; steht auch für das Ende der Welt, den Weltuntergang


Apostel - griechisch: Gesandter; steht auch für Säule; im Neuen Testament bezeichnet Jesus seine 12 engsten Jünger als Apostel - sie sind Zeugen und Verkünder des Evangeliums

 

Apsis - Halbkreisförmiger Gebäudeteil angrenzend an den Chor oder Hauptschiff einer Kirche - Funktion als Figurennische oder für den Hochaltar


Arche - Schiff, mit dem Noah seine Familie und mit ihr alle Arten von Tieren vor der Sintflut Gottes rettete (s. Bibel, Buch Genesis)


Askese – (griechisch: „Übung“) streng enthaltsame Lebensweise, um religiöse Ideale zu verwirklichen


AT - Kurzbezeichnung für "Altes Testament" - der ältere Teil der Bibel


Aufklärung – gesamteuropäische Bewegung im 17/18 Jhdt. mit dem Ziel, die Vernunft zur alleinigen Richtlinie menschlichen Lebens zu machen

B

Baldachin - Baukunst: "Himmel" über einzelnen Figuren (vor allem in gotischen Kirchen); Prozession: "Himmel" unter dem der Priester mit Monstranz geht


Basilika - (gr. "Königshalle") Titel für meist große Kirchenbauten von herausragender Bedeutung; eine Kirche kann nur vom Papst zur Basilika erhoben werden


Beichte - Vergebung der Sünden - eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche; begründet auf Jesus Christus, der den Menschen ihre Sünden vergab


Beichtstuhl - "schrankähnlicher" Bau/Raum aus Holz in einer Kirche, in dem man das Sakrament der Beichte empfangen kann; heutzutage weicht man aber in vielen Kirchen oft auf Beichtzimmer aus, da sich hier ein viel persönlicheres Gespräch entwickeln kann


Benedictus - Lobgesang/-gebet auf Gott


Bischof - Leiter, Vorsteher eines Bistums; Unterschied Erzbischof: Erzbischof ist nicht nur ein Ehrentitel, er steht in der Rangfolge über dem "normalen" Bischof.


Bistum - kirchlicher Verwaltungsbezirk, territoriale Aufteilung der katholischen Kirche (während die evangelische Kirche das Land in Landeskirchen unterteilt); Unterschied Erzbistum: Ehrentitel für ein Bistum mit besonderer historischer Bedeutung


Brot und Wein - wohl die wichtigsten Symbole im Christentum; beides steht für Christus; Jesus selbst überreichte diese Zeichen im letzten Abendmahl vor seinem Tod am Kreuz an seine Jünger weiter; seither werden sie zum Gedächtnis an ihn in jedem Gottesdienst dargebracht


Bulle – mittelalterliche Urkunde z.B. feierlicher päpstlicher Erlaß


Bundeslade - vergoldete Holztruhe, die als größter Schatz des jüdischen Volkes galt; in ihr wurden die beiden Steintafeln mit den zehn Geboten Gottes aufbewahrt; die Bundeslade gilt seit der Zerstörung Jerusalems 586 v. Chr. als verschollen; seither werden in Gedenken an diese Bundeslade in jüdischen Synagogen die heiligen Schriften in einer Lade aufbewahrt

C

Chor - Architektur: Altarraum in der Kirche


Chorherren - (auch als Kanoniker bezeichnet) sind Geistliche aller Weihestufen, die in einer Gemeinschaft zusammenleben und meist zu einem Stift eines Doms oder einer Kathedrale gehören


Cuculla – weites Obergewand (z.B bei den Benediktinern) als Ordenstracht einiger Mönchsorden

D

Diözese - kirchlicher Verwaltungsbezirk der katholischen Kirche, siehe auch "Bistum"


Dritter Stand – das Bürgertum in der Ständeordnung des Mittelalters

Dom – bezeichnet eine Kirche, die sich durch Geschichte, Architektur, wertvolle Kunstausstattung auszeichnet; nicht zu verwechseln mit dem Begriff >> Kathedrale


Domkapitel - Geistliche, die einen Dom in liturgischer und administrativer Hinsicht verwalten


Doxiologie – Gott rühmen, meist feierlicher Schluss eines Gebetes

E

Edikt – (lat.) amtlicher Erlaß von Kaisern und Königen


Empore - ist eine erhöhte Galerie oder Tribüne, die mit einer Langseite zu einem Innenraum geöffnet ist


Eremit – Einsiedler


Erster Stand – der Adel in der Ständeordnung des Mittelalters


Erzbischof - s. Bischof


Erzbistum - s. Bistum


Erzengel - so werden führende (höher gestellte) Engel bezeichnet; die drei wichtigsten in der katholischen Kirche sind: Michael, Gabriel, Raphael


Eucharistie - (griech. Danksagung) = heilige Kommunion, Abendmahl, das die christliche Kirche in Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu zelebriert; die Eucharistie ist ein Sakrament; die verschiedenen Kirchen feiern dieses auf unterschiedliche Weise


Evangelist - Verkünder des Evangeliums, im Neuen Testament sind das: Lukas, Matthäus, Markus, Johannes


Evangelium - (griech.) bedeutet "Frohe Botschaft" oder "Gute Nachricht"; heute werden vorwiegend die Bücher der vier Evangelisten im Neuen Testament als Evangelium bezeichnet


Ewige Licht - in Kirchen ein in einem roten Gefäß angezündetes Licht in der Nähe des Tabernakels oder Altars; Bedeutung: Gottes Gegenwart; Jesus Christus = Licht der Welt


Exerzitien – geistliche Übungen; diese gehen auf Ignatius von Loyola zurück


Exil – Verbannung

F

Fastentuch - ein Tuch das während der Fastenzeit den Hauptaltar oder in größeren Kirchen Seitenaltäre oder Kreuze verhüllt; diese Tradition stammt aus Klöstern und wird in Verbindung mit der Leidensgeschichte gebracht > als Jesus gekreuzigt wurde, riss der Vorhang im Tempel von Jerusalem


Fastenzeit - Christentum: Vorbereitungszeit auf Ostern mit Beten und Fasten, die Fastenzeit dauert 40 Tage


Fisch - altes Glaubenssymbol der Christen, bevor das Kreuz zum Symbol wurde


Fronleichnam - (mittelhochdeutsch: Leib des Herrn) Hochfest, an dem die katholische Kirche den heiligsten Leib und das heiligste Blut Christi besonders verehrt

G

Gabriel - einer der drei wichtigsten Erzengel in der katholischen Kirche

 

Gesims - horizontales Gestaltungselement in der Architektur, das aus einer Wand hervorragt, in Verbindung mit Säulen und Pilastern wird eine Fassade durch Gesimse unterteilt


Gnadenstuhl - christliche Dreifaltigkeitsdarstellung (Trinitatis) mit im Hochaltar einer Kirche: Gottvatter hält seinen gekreuzigten Sohn umarmt; darüber schwebt die Taube (Symbol für den Heiligen Geist)

 

Goldener Schnitt (Architektur) - mathematisch idealste und perfekteste Architektur im Kirchenbau; bereits bei Bauten der griech. Antike wurde der goldene Schnitt nachgewiesen (Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren verhält wie die Summe aus beiden zur größeren.)

 

Gotik - Baustilart bzw. Architektur einer Kirche z.B. Dom St. Peter in Regensburg; im 12. Jhdt. in Frankreich entstanden

H

Häresie – von der offiziellen kirchlichen Lehre abweichende Lehre


Hallenkirche - eine Hallenkirche unterteilt sich meist in Hauptschiff und zwei oder mehrere Seitenschiffe; das Gewölbe wird duch Säulen/Stützen getragen


Herrenreliquien - Reliquien, die mit Jesus Christus in Verbindung stehen (z.B. Kreuzsplitter, Nagel, Tuch)


Hochaltar - oft in der Apsis stehender Hauptaltar, an dem vor dem 2. Vatikanischen Konzil zelebriert wurde (heute nur noch nach altem Ritus oder sofern die Kirche keinen Volksaltar besitzt)


Hochgebet – wichtigstes Gebet bei der Wandlung der Gaben in der Hl. Messe

I

Immaculata (lat. Unbefleckte Empfängnis) - Titel und Dogma der Gottesmutter Maria das besagt, dass Maria frei von der Erbsünde ist, somit frei von aller Sünde, da sie die Mutter Jesu - somit Mutter Gottes wurde

J


K

Kanon – Richtschnur, Leitfaden, Regel (z.B. Hochgebet der Messe, das seit Jahrhunderten immer dem gleichen Wortlaut folgt)


Kardinaltugenden – im Katechismus der katholischen Kirche werden Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung als solche bezeichnet


Kathedra - Bischofsstuhl


Kathedrale – Katholische Kirche: Als Kathedrale wird eine Bischofskirche (= Sitz des Bischofs eines Bistums) bezeichnet. Oft kann eine Kathedrale auch gleichzeitig den Titel "Dom" tragen; trotzdem ist die Bedeutung nicht die gleiche, siehe >> Dom


Klerus - (griech. kleros - Anteil) meint alle Geistlichen (Priester) einer Religionsgemeinschaft


Konkathedrale - Zweite Bischofskirche eines Bistums


Konkordat – Vertrag zwischen Vatikan und einem Staat


Konsekration, konsekrieren - Weihehandlung z.B. Kirchweihe, Weihe eines Bischofs, Weihe von Ordensleuten, Weihe einer Hostie...


Krypta - Raum in einer Kirche - oft unter dem Altar oder Chor - in dem sich Gräber oder Reliquien von Heiligen befinden


Kurie (Römische) – die päpstliche Zentralbehörde, der päpstliche Hof

L

Lamm Gottes - bildliche Beschreibung und symbolische Darstellung für Jesus Christus; gemäß dem Wort in der Bibel von Johannes dem Täufer "seht das Lamm Gottes"


Landeskirche - kirchlicher Verwaltungsbezirk, territoriale Aufteilung der evangelischen Kirche (während die katholische Kirche das Land in Bistümer unterteilt)


Legat – päpstlicher Gesandter bei besonderen Anlässen


Liturgie – (griech. tun) bezeichnet den Gottesdienst in einer Kirche

M

Menora - auch bekannt als Siebenarmiger Leuchter, ist eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums


Metanoia – Änderung des eigenen Lebens, Buße, Umkehr


Michael - einer der drei wichtigsten Erzengel in der katholischen Kirche


Misericordia - (lat.) Barmherzigkeit


Mitra - traditionelle "dreieck-förmige" Kopfbedeckung von Päpsten, Kardinälen, Bischöfen und Äbten bei liturgischen Handlungen; nicht zu verwechseln mit dem Pileolus


Monarchie – Alleinherrschaft


Monstranz - (lat. monstrare: zeigen) oft goldenes und wertvoll verziertes Gefäß/Schaugerät, in dem eine geweihte Hostie zur Anbetung oder Segnung ausgestellt wird


Münster - bedeutet heute Großkirche, angelehnt an das lat./griech. Wort "monasterium" - Kloster, ursprüngliche Bezeichnung für eine Klosterkirche; heute für eine Kirche anerkennender ehrender Titel, der vom Bischof vergeben wird

N

Nonnenchor - eigens geschaffener separater Kirchenraum für Klosterschwestern in einer Klosterkirche; meist als Empore unter der Orgel oder vor oder hinter dem Chorraum, abgetrennt durch Gitter oder Fenster


Noviziat – Probezeit für den Eintritt in einen Orden


NT - Kurzbezeichnung für "Neues Testament" - der neuere Teil der Bibel, aus dem die Entstehung des Christentums hervorgeht

O

Ordo – Diakonats-, Priester-, Bischofsweihe


Ornament - ist ein sich wiederholdendes Muster (z.B. Blumen-, Blätter- oder Fantasiemuster) und weicht häufig farblich oder durch Erhebung vom Hintergrund ab


Orthodoxie – Rechtgläubigkeit (als Orthodoxen bezeichnen sich christgläubige Menschen vor allem in Osteuropa;  sie sind heute eine eigenständige Kirche, sog. Ostkirche)


Ostern - höchstes Fest in der Kirche; an Ostern feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu von den Toten

P

Papst - Oberhaupt der Katholischen Kirche, Sitz im Vatikanstaat


Päpstlicher Primat – Oberste Hirtengewalt des Papstes über die ganze katholische Kirche


Passion - Leidensgeschichte Jesu


Patrozinium - Bezeichnung für die Schutzherrrschaft eines Patrons oder einer Patronin, der eine Kirche oder Einrichtung geweiht/unterstellt ist


Pentekoste - (griech.: fünfzig) kirchliche Bezeichnung für Pfingsten, da dieses Fest 50 Tage nach Ostern stattfindet


Pfingsten - dritthöchstes Fest nach Ostern und Weihnachten in der christlichen Kirche; das Fest bezeichnet die Aussendung des Heiligen Geistes, den die Jünger 50 Tage nach Ostern von Jesus empfingen; das Fest begründet die Entstehung der Kirche


Pilaster - Pfeiler


Pilasterkapitell - oberer Abschluss eines Pfeilers oder Säule (Mauerstück)


Pileolus - (lat.: Hut, Mütze) runde käppchen-artige Kopfbedeckung von Päpsten, Kardinälen, Bischöfen und Äbten


Prälat – geistlicher Würdenträger


Presbyterium - Altarraum in einer Kirche; in der evang. Kirche Gemeindevorstand; in der kath. Kirche Priesterkollegium


Propstei - in kath. Kirche klösterliche Niederlassung; in evag. Kirche Verwaltungsebene

R

Raphael - einer der drei wichtigsten Erzengel in der katholischen Kirche


Reichskirche – Kirche, die rechtlich und tatsächlich unter dem Schutz und der Hoheit eines staatlichen Herrschers steht


Reliquie(n) - Reliquien sind Überreste des Körpers, der Kleidung oder einzelne Gebrauchsgegenstände eines oder einer Heiligen. Reliquien, die mit Christus in Verbindung stehen, werden meist als „Herrenreliquien“ bezeichnet


Ritual – Vorgehen nach festgelegter Ordnung


Rocaille - (franz. Geröll, Muschelwerk) sind muschelförmige Ornamente, wie sie besonders in Rokokokirchen vorkommen

S

Säkularisation – Verweltlichung (z.B. Enteignung kirchlicher Güter unter Napoleon)


Saalkirche - ein gesamter Kirchenraum ohne Seitenschiffe; der Kirchenraum wird nicht von Säulen oder Stützen getragen wie z.B. bei einer Hallenkirche


Schisma – Kirchenspaltung (z.B. Doppelpapsttum zw. 1378 und 1417 in Rom und Avignon)


Sepultur - Grablege in einer Kirche oder einem Kloster


Sieben Schmerzen Mariens - 1. Darstellung Jesu im Tempel, 2. Flucht nach Ägypten, 3. Jesus im Tempel, 4. Kreuzwegbegegnung, 5. Kreuzigung Jesu, 6. Pieta (Maria beweint den Leichnam Jesu), 7. Grablegung Jesu [manchmal sind auch 8 Schmerzen Mariens dargestellt 8. Abschied Jesu von Maria]; Gedenktag 15. September


Scholastik – christliche Theologie und Philosophie des Mittelalters


Sibylle - griech. "sibylla" bedeutet die Seherin, die Prophetin; in der Kirchenarchitektur dargestellt in Form von weiblichen Figuren, die oft göttlich prophetische Texttafeln oder Banderolen in Händen halten


Simonie – Kauf oder Verkauf geistlicher Ämter (nach dem Zauberer „Simon“ benannt)


Societas Jesu – Gesellschaft Jesu, Orden, der von Ignatius von Loyola gegründet wurde


Staatskirche - vom Staat mit besonderen Vorrechten ausgestattete kirchliche Gemeinschaft


Statut - Satzung


Stift - mit Grundbesitz ausgestattete kirchliche Körperschaft (z.B. ein Kloster)


Stigmata - (Pl. von Stigma) Auftreten der Wundmale Christi bei lebenden Menschen; bekannte Stigmatisierte sind z.B. Franz von Assisi oder Pater Pio


Stuck - Gipsmasse (u.a. aus Kalk und Sand), um Wände zu verzieren, wurde vorwiegend im Barock und Rokoko angewandt; Stuckatur - gesamte Verzierung mit Stuck


Stuhlwange - äußeres Seitenstück einer Kirchensitzbank, das oft mit filigranen Schnitzereien verziert ist, besonders in Barock-/Rokokokirchen

T

Tiara - prunkvolle Papstkrone, mit der bis zur Mitte des 20. Jhdts. Päpste feierlich gekrönt wurden; bzw. die Krone auch bei festlichen Anlässen trugen; Paul VI ließ sich als letzter Papst 1963 mit der Tiara krönen; seine Nachfolger verzichteten auf dieses "Symbol der Macht"


Transzendenz - etwas außerhalb unserer Sinne, jenseits aller Grenzen des Erfahrbaren liegendes; das Göttliche


Trinität – Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit Gottes = Gott Vater und Gott Sohn und Heiliger Geist


Tunika – Untergewand bei christlichen Mönchen


Tympanon - mit Figuren gestaltete Schmuckfläche über Eingangsportalen; oft werden ganze Zyklen wie die Schöpfung oder Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt

U

Unbefleckte Empfängnis Mariä - nach katholischem Glauben ist Maria, die Mutter Jesu, seit dem ersten Augenblick ihres Lebens frei von Sünde (Erbsünde); weil sie die Mutter Gottes werden sollte, hat Gott ihr diese Gnade geschenkt; Papst Pius IX erhob diese Glaubenslehre 1854 zum Dogma


Urbi et Orbi - (lat.) "der Stadt (Rom) und dem Erdkreis"; Segen, den der Papst bei wichtigen feierlichen Anlässen den Gläubigen spendet

V

Vierung - oft quadratischer Kirchenraum, der Haupt- und Querschiff miteinander verbindet; hier befindet sich der Volksaltar bzw. bei Klosterkirchen das Chorgestühl


Volksaltar - seit dem 2. Vatikanischen Konzil werden Messen - zum Volk zugewandt - zelebriert und nicht mehr am Hochaltar - mit dem Rücken zum Volk; dafür installierte man in den Kirchen frei stehende Altäre (in der Vierung)


Votivmesse – Messe, die für ein besonderes Anliegen gefeiert wird


Votivtafel, Votivbild - von lat. votum = Gelübde; Bild (meist aus Holz) oder Schriftzug, dass die Rettung aus einer Notsituation oder Gesundung von Krankheit zeigt. Auch heute ist es in Wallfahrtskirchen immer noch üblich (z.B. Altötting), dass der Gerettete/Gesundete solch ein Bild zum Dank der Kirche stiftet, in der sein Gebet erhört wurde. Somit bezeugt er auch öffentlich den Glauben an die Wundermacht Gottes


Votivkirche - eine Kirche, die auf Grund eines Gelübdes gestiftet/erbaut wurde

W

Wallfahrt - Reise (oft zu Fuß und in einer Gruppe) zu einer kirchlichen Pilgerstätte, um zu beten 


Weihrauch - Dient während der Messfeier zur Verehrung Gottes (Weihrauch ist ein Harz, das auf glühender Holzkohle in einem Weihrauchfaß verdampft, es gibt heute viele verschiedene Weihrauchsorten)


Wurzel Jesse - Bildliche Darstellung des Stammbaums Jesu Christi; Jesse war Davids Vater; somit gilt Jesse als Stammvater; die Wurzel Jesse wird als Baum dargestellt nach der Vision des Jesaja (vgl. AT Jes 11, 1-10)

Z

Zepter - kirchl. Hirtenstab des Bischofs


Ziborium - (lat. Trinkbecher) schmuckvolles Gefäß, in dem die Hostie "der Leib des Herrn" in katholischen und orthodoxen Kirchen aufbewahrt wird; Architektur: von Säulen getragener Baldachin über dem Volksaltar (häufig in italienischen Kirchen)


Zingulum - Gürtel, den Ordensleute und Kleriker über ihrem Gewand tragen


Zölibat – pflichtmäßige Ehelosigkeit (z.B. bei katholischen Priestern)


Zweiter Stand – die Geistlichkeit in der Ständeordnung des Mittelalters